Linienschilder, u. a. 1/3 Cossebaude - Wilder Mann

Linienschilder – Fast vergessene Zeitzeugen

Schon in der frühsten Kindheit zeigte sich meine Leidenschaft für Straßenbahnen. Ich wohnte damals unweit des damaligen Straßenbahnhofs Mickten und nutzte jede Gelegenheit, um den Bahnverkehr zu beobachten. Schließlich wurde ein Umzug innerhalb der Stadt unausweichlich. Und so landete ich direkt neben dem Straßenbahnhof Naußlitz. Glück, Zufall, Schicksal?

Wie alles begann…

Es drehte sich quasi alles um Straßenbahnen. So kam es, daß ich als kleiner Junge mir damals auch eigene Linienschilder bastelte. Und irgendwann passierte es: Ich bekam ein echtes Linienschild geschenkt. Keiner ahnte es, aber mit diesem Geschenk wurde etwas ins Rollen gebracht, was am Ende etwas … vorsichtig formuliert … ausgeartet ist. Denn bei diesem einen Schild der Linie 75 von Johannstadt nach Goppeln sollte es nicht lange bleiben, denn ich wollte unbedingt noch mehr. Ein Hobby war entstanden.

Im Straßenbahn Museum Dresden gab es genug Nachschub. Im Kindesalter, ausgestattet mit nicht gerade üppigen Taschengeld, erwies sich das Angebot allerdings auch als viel zu teuer. Also mußten andere Lösungen her. Ich begann die Straßenbahnhöfe aufzusuchen und bat dort nach Schildern, die nicht mehr benötigt wurden. Das klappte so gut, daß ich nach fast jeder Umleitung erneut erschien und man sich schnell an mich erinnerte. Besonders gern war ich dabei im Straßenbahnhof Waltherstraße. Bei einer größeren Linienumstellung konnte ich mich nach Herzenslust bedienen. Auch durfte ich aus üppigen Restbeständen im Betriebshof Gruna mitnehmen, was ich tragen konnte. Nun ja, meine Mutter mußte mich dann doch mit dem Auto abholen, weil ich die “Beute” eben doch nicht mehr tragen konnte.

Und wo es hinführte…

Über die Jahre haben sich so mehrere Tausend Schilder angesammelt. Aus allen Bereichen, aus allen Epochen und in nahezu jedem erdenklichen Zustand. Die besonderen Highlights haben natürlich auch einen besonderen Platz erhalten.

Besonders seltene und wertvolle Linienschilder
Einige der gesammelten Highlights

Der Fortschritt läßt die Schilder aussterben. Moderne Zielanzeigen, die inzwischen auch Einzug in manche Hobby-Räume gefunden haben und auch über den PC angesprochen werden können, lösen die Linienschilder ab. Nur noch ganz selten wird doch noch ein Schild hergestellt und verwendet. Und bei geringen Stückzahlen bekommt man auch kaum noch welche in den Betriebshöfen. Mit dem schwindendem Angebot nimmt auch die Nachfrage merklich ab. Während man in meiner Jugendzeit durchaus noch Tauschpartner und andere Sammler gefunden hat, gestaltet sich das inzwischen deutlich schwieriger. Mit etwas Glück findet man online Inserate, wenn bestehende Sammlungen aufgelöst werden. Aber auch das wird selten.

Gibt es noch Linienschilder da draußen?

Ein Hobby macht erst dann Spaß, wenn man es auch mit anderen teilen kann. Eine Option, die bei diesem Hobby leider immer weniger in Betracht kommt. Im Internet findet man auf einigen Webseiten Fotos, sogar auf Wikipedia findet man welche. Aber selbst wenn man die Autoren erreicht, abgeben mag die Schilder kaum jemand.

Also möchte ich meine Sammelleidenschaft auf diesem Wege bekannter machen und vielleicht auch den ein oder anderen Sammler finden, denn ich bin nach wie vor auf der Suche nach weiteren Schildern und habe auch einiges zum Tauschen im Angebot. Denn einige Linienschilder fehlen noch in meiner Sammlung: Ein Linienschild der damaligen Buslinie 3A nach Freital und der Straßenbahnlinie 42, die damals als Ringlinie Gorbitz erschloß. Aber auch darüber hinaus freue ich mich über jeden Neuzugang, der noch in meiner Sammlung fehlt.„

* Bildmaterial urheber­rechtlich geschützt und bereitgestellt von Daniel Anders

Kommentare

  1. Das ist ein sehr interessantes Hobby und ich bin selbst infiziert worden. Mit Busschildern hatte es bei mir angefangen, mit einigen Strassenbahnschildern ging es weiter (Linie 4, Linie 17, Linie 61, Linie 31…). Ich habe noch eine andere Idee und würde mich freuen, wenn Herr Anders Kontakt mit mir aufnehmen würde. Bleiben Sie alle gesund. VG Thomas

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