- Klimaanlagen
- Mehr Monitore
- Mehr Sitzplätze
Schon unmittelbar nach Gründung des Fahrgastbeirates haben wir uns auch mit der Ausstattung der Dresdner Busse und Straßenbahnen gewidmet und immer wieder Anliegen eingereicht und verfolgt.
Damit wir – mehr oder weniger als Laien – aber auch objektiv beurteilen können, welche Veränderungen in der bestehenden Fahrzeugflotte und bei neu angeschafften Fahrzeugen in Frage kommen können, wurde der Fahrgastbeirat zu Werksbesichtigungen eingeladen.
So bekamen wir die Gelegenheit, das Mercedes-Benz-Werk in Mannheim, als auch das Werk von Bombardier Transportation in Bautzen besuchen zu können.
Dresdens neue Stadtbahn
Während angrenzendene Regionen eingemeindet werden, die Bevölkerungszahlen im Stadtgebiet stetig steigend sind und sich das Umweltbewußtsein vieler Mitmenschen ändert, steigt die Nachfrage des Öffentlichen Nahverkehrs. Die Verkehrsbetriebe allerdings arbeiten an ihren Kapazitätsgrenzen. Lange vor diesem Trend, nämlich im Jahr 2010, wurden nach über 40 Dienstjahren offiziell die alten Tatra-Wagen in den Ruhestand versetzt. Doch auch damals reichten die modernen Stadtbahnwagen nicht aus. Zumindest für Verstärkungsleistungen im Verbindung mit dem hohen Fahrastaufkommen im Bereich der Technischen Universität kamen noch Tatra-Wagen zum Einsatz.
Inzwischen ist die Nachfrage so hoch, daß nachträglich einige ausgemusterte Tatra-Wagen, die noch nicht verschrottet wurden, wieder aufbereitet wurden und ebenfalls als Verstärkungsfahren wieder eingesetzt werden.
Dresden braucht dringend neue Fahrzeuge, zumal die ersten Stadtbahnen inzwischen auch schon 25 Jahre alt sind. Neue Stadtbahnen kauft man nicht einfach mal so. Ein aufwendiger Planungsprozeß – bei dem auch der Fahrgastbeirat mit einbezogen wurde -, gefolgt vom komplizierten, europaweitem Ausschreibungsverfahren, bis hin zur Vergabe und dem Bau der Fahrzeuge gehen mehrere Jahre ins Land. Inzwischen sind die Aufträge an Bombardier Transportation vergeben. 30 Stück dieser neuen Fahrzeuge sollen geliefert werden.
Aus den Erfahrungen der gegenwärtigen Stadtbahnflotte, aus Kundenanliegen und nicht zuletzt Interessenvertretungen, wie dem Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen e. V. und dem Verband der Körperbehinderten der Stadt Dresden e. V. und nicht zuletzt auch vom Fahrgastbeirat Dresden e. V. kristallisieren sich immer neue Anforderungen an das neue Fahrzeug. Neben den seit Jahren geforderten Klimaanlagen sollen die Fahrzeuge auch über WLAN verfügen. Die Anzahl der Bildschirme für die Fahrgastinformation wird vergrößert und die so genannten “Big-Mom-Seats” werden durch vollwertige Doppelsitze ersetzt. Dank der breiteren Wagenkästen bietet das Fahrzeug insgesamt deutlich mehr Platz und damit auch ein völlig angenehmeres Raumklima.
Ein 1:1‑Nachbau soll veranschaulichen, wie die neuen Fahrzeuge später aussehen werden. Das Modell wurde im Verkehrsmuseum Dresden für einige Tage für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Ansturm war überwältigend groß. Über 16.000 Besucher haben sich das Modell angesehen. Auch der Fahrgastbeirat wurde vorab eingeladen, um sowohl mit Vertretern des Herstellers als auch der Verkehrsbetriebe ins Gespräch kommen zu können.
Die Präsentation des Mockups war ein voller Erfolg. Seit Vertragsabschluß wurden mehrfach diverse Änderungen am Fahrzeug vorgenommen. Dies führte auch dazu, daß das Modell in einigen Details vorgenommene Änderungen noch gar nicht enthalten hatte. Viele Impressionen und weitere Vorschläge konnten gesammelt werden. Sowohl Verkehrsbetriebe als auch Bombardier Transportation werden die Vorschläge auswerten und versuchen, diese noch bei der Produktion zu berücksichtigen.
Klappt alles nach Plan, sollen die neuen Fahrzeuge ab 2023 schließlich im Liniendienst anzutreffen sein.
* Bildmaterial urheberrechtlich geschützt und bereitgestellt von DVB AG
Mercedes-Benz-Werk in Mannheim
Als im Jahre 2008 die neu bestellten Citaro-Gelenkbusse ausgeliefert wurden, wich man von der üblichen Prozedur ab. Denn normaler Weise kümmert sich der Hersteller um die Zulieferung. Dieses mal durften ausgewählte Busfahrer – und der Fahrgastbeirat – nach Mannheim und selbst die Fahrzeuge abholen. Für alle Beteiligten eine besonderes Erlebnis.
Beim Empfang wurde dann auch schnell der Grund für die besondere Verfahrensweise mehr als offensichtlich. In der großen Halle standen Fahrzeuge in den unterschiedlichsten Farbgebungen für verschiedene Verkehrsbetriebe bereit – und unsere Gelben. Und dann stand da noch ein ganz besonderes Fahrzeug unter den abholbereiten.
Einer von ihnen stach allerdings etwas aus der Optik heraus.
Damals erhielten wir den 125. Mercedes-Benz-Bus. Auch für den Hersteller ein besonderes Ereignis.
Inzwischen sind weitere gefolgt…
Und wenn man schon mal vor Ort ist, zeigt man uns auch die Herstellungsabläufe und gab tiefe Einblicke in die Besonderheiten bei der Herstellung von Omnibussen, denn die Sonderwünsche, die jeder einzelne Verkehrsbetrieb hat, stellt die Produktion vor enorme Herausforderungen.
… durchläuft jedes Fahrzeug eine Reihe von Arbeitsschritten. Rund 20 Tage werden benötigt, bis ein Fahrzeug fertig gestellt ist. Im Anschluß folgen noch diversen Tests, …
und die Fahrzeuge ihre erste große Reise in ihre neue Heimat antreten können.
Der Fahrgastbeirat Dresden bedankt sich bei Mercedes-Benz, den Verkehrsbetrieben Dresden und insbesondere Herrn Roch, Centerleiter Kraftfahrzeuge der DVB AG für dieses unvergessliche Erlebnis.
* Bildmaterial urheberrechtlich geschützt und bereitgestellt von Daniel Anders